Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast
Feierliche Eröffnung der Wasserstofftankstelle von HY.City.Bremerhaven
Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Bremerhaven wurde am 20. Februar offiziell eingeweiht. Bundeskanzler Olaf Scholz durchschnitt gemeinsam mit den Geschäftsführern der HY.City.Bremerhaven und Vertretern der Gesellschafter das symbolische Band und setzte damit einen weiteren Meilenstein für die Wasserstoffmobilität in Deutschland. Die Tankstelle auf dem Betriebshof von Bremerhaven Bus wird im März 2025 für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet.
Ein weiterer Schritt in Richtung CO2-neutrale Mobilität
Nach der Fertigstellung der Wasserstoffproduktionsanlage im Gewerbegebiet Grauwallring Ende 2024 ist nun nach rund einem Jahr Bauzeit auch die Tankstelle fertiggestellt. Sie ist zentraler Bestandteil des Verbundprojektes HY.City.Bremerhaven, das eine komplette Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zur Nutzung abbildet. Der dort erzeugte grüne Wasserstoff wird aus Windenergie gewonnen und dient dem klimafreundlichen Betrieb von Fahrzeugen.
Wir wollen und werden ein starkes, erfolgreiches Industrieland bleiben. Das gelingt uns auf Dauer nur, wenn wir CO2-neutral unseren Wohlstand organisieren. […] Dieses Projekt ist bezeichnend für den Umbruch, in dem wir uns in Deutschland gegenwärtig befinden. Wasserstofftankstellen wie diese entstehen überall in Deutschland und trotzdem bleiben sie Pionierprojekte, bei denen unternehmerischer Ehrgeiz und Kooperationsbereitschaft der örtlichen Behörden notwendig sind, damit das auch gelingt.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte in seiner Rede die Bedeutung der Wasserstoffwirtschaft für die Zukunft Deutschlands
Einweihung mit hochrangigen Gästen
Zur offiziellen Eröffnung kamen neben Olaf Scholz auch der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte, der SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt sowie weitere Vertreter der lokalen Politik. Nach dem symbolischen Durchschneiden des Bandes demonstrierte Andreas Wellbrock dem Bundeskanzler den Tankvorgang an einem Brennstoffzellenbus.
Erster Kunde der neuen Tankstelle sind die Verkehrsbetriebe Bremerhaven Bus, die bereits einen Teil ihrer Flotte auf Brennstoffzellenbusse umgestellt haben. Mit den rund 900 Kilogramm produziertem Wasserstoff können täglich etwa 33 Busse oder 200 Pkw betankt werden – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität.
Bedeutung für die Energiewende
Nils Schnorrenberger von der BIS Bremerhaven Wirtschaftsförderung zog Parallelen zur Entwicklung der Windkraft in Bremerhaven: „Dieses Projekt ist eine Pionierinvestition. Ähnlich wie bei der Windenergie, die damals von inhabergeführten mittelständischen Unternehmen gestartet wurde und sich durch die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingungen etablieren konnte. Beim Wasserstoff stehen wir erst am Anfang.“
Auch Jochen Kress, Referatsleiter für Klima- und Umweltangelegenheiten bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, hob das innovative Konzept hervor: „HY.City.Bremerhaven ist ein ganzheitliches Konzept, das zeigt, wie die Energiewende durch regionale Kreisläufe gelingen kann. Das Projekt ist alltagstauglich und zukunftsweisend.“
DS-Gruppe als aktiver Partner in der Wasserstoffwirtschaft
Die Diersch & Schröder Gruppe ist einer der Gesellschafter von HY.City.Bremerhaven und bringt ihr Know-how im Bereich Tankstelleninfrastruktur ein.
Durch die Zusammenarbeit unserer Tochtergesellschaft DS card + drive und HECTRONIC wurde das Tankautomaten-System so konzipiert, dass sowohl offene Zahlungssysteme wie EC- und Kreditkarten als auch geschlossene Systeme wie Flottenkarten genutzt werden können. Damit ist die Tankstelle sowohl für private als auch für gewerbliche Kunden nutzbar.
Erfolgsmodell öffentlich-privater Zusammenarbeit
Mit einem Investitionsvolumen von 12,7 Millionen Euro und einer Förderung von 5,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ist HY.City.Bremerhaven ein Beispiel dafür, wie privatwirtschaftliches Engagement und öffentliche Förderung gemeinsam nachhaltige Infrastrukturprojekte vorantreiben können. Nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit ist die Tankstelle nun in Betrieb und zeigt, wie durch das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und regionalen Akteuren eine komplexe, nachhaltige Infrastruktur erfolgreich realisiert werden kann.